„Der deutschsprachige Prager jüdische Schriftsteller Franz Kafka hat in seiner Novelle Die Verwandlung die absurde Veränderung in ein im Chitinpanzer gefangenes Individuum, einen Käfer etwa, anschaulich beschrieben. Im selben kulturellen Umfeld inspirieren die Deckflügel der Insekten den Konstrukteur und Ingenieur Ferdinand Porsche, gebürtig aus Liberec, zur Erfindung des legendären Käfers.“
Nicht zu vergessen ;) –
„das Glück der wolkenlosen Tage“ (Theodor Herzl, Altneuland)
Zu den Fahrenden, allgemein:
„Es ist merkwürdig, daß die am Rande der ‚guten‘ Gesellschaft lebenden Fahrenden gerade für intellektuelle Bürger, Dichter und Literaten von oft ungemein großer Faszination sind. Dies hängt wohl mit dem Freiheitsprinzip zusammen, mit dem man Ganoven und Fahrende oft verbindet; schließlich wissen sie sich der bürgerlichen Ordnung, die sozialen Druck für den einzelnen bedeutet, geschickt zu entziehen.“
Roland Girtler: Rotwelsch. Die alte Sprache der Gauner, Dirnen und Vagabunden. 2., erweiterte Auflage. Wien, Köln, Weimar, 2010/1998.
Unterleuten (Serie), 2. TEIL –
A: Ein kreativer Prozess ist dialektisch. Sitzen, bewegen; Kultur, Natur; Mensch, Maschine.
B: Kafka hatte auch keinen Rasenmäher.
„Mehltau“ über der Corona-Gesellschaft
Die unten konstatierte Energielosigkeit („Nur Sprit, kein Spirit“) scheint nicht individuell zu sein, – „Wenn meine Beobachtung zutrifft, dass viele jetzt das Gefühl haben, durch die tendenzielle Isolation ihre Energie verloren zu haben, dann bestätigt das nur die Vermutung, dass die Quelle, welche die Bewegungsenergie der Moderne erzeugt, nicht in den Individuen liegt, sondern in den sozialen Wechselwirkungen zu suchen ist.“ – Hartmut Rosa
Und: Der Soziologe Thomas Alkemeyer bringt den vitalen Ausbruch von Protestenergien (Floyd, Motorradfahrverbote) nach dem Lockdown mit dem „Mehltau“, also dem Herunterfahren von Energie in Verbindung, um so zu einer Erklärung für die eruptiven Äußerungen zu kommen. – link
gänge
Ich komm nicht in die Gänge, einer Öffnung folgt eine Schließung, innen clustered Corona, ginge es nach mir, würden Maske/Abstand/Desinfektion reichen, der Gang zum Motorrad ist gangbar, doch Corona gängelt, wie eine Hydra zieht es seine Runden, ich sehe vom Gang das Motorrad, und es scheint gegangen. Nur Sprit, kein Spirit.
No way, weiter winter
Ohne der möglichkeit zu fahren kann es diesen motorrad-blog nicht geben, da die erfahrene erfahrung mit all den ein- und aussichten nicht rotieren kann. Eine umdrehung der räder verändert schon alles!
2.4.20: „Wir alle erleben das fortdauernde Drama des Neuen und den fortaufenden Kummer über den Verlust dessen, was wir hinter uns gelassen haben. Es ist ein universeller Kummer, und er ist so machtvoll, dass wir ihn am liebsten leugnen, ihn kaum einmal in uns selbst anerkennen, von anderen ganz zu schweigen. Die Gesellschaft ermutigt uns, nur das Neue, das Erreichte in den Mittelpunkt zu stellen, aber nicht den Verlust, jenen anderen Faden, der unsere Spezies eint und verbindet.“
Moshin Hamid, Eine Welt voller Wanderer (Nat. Geogr., Aug. 2019)

Weiter geht es nach dem „corona-winter“.
Bleiben sie gesund, bzw. werden sie gesund!
winterpause –
ich begehe sie an/gemessen 😉 mit zwei kafka-titeln –
hanns zischler: kafka geht ins kino
und mit –
peter-andré alt: kafka und der film
die erfahrung des fahrens mit dem motorrad, der erfahrung von geschwindigkeit, und das damals neue medium kino, beides im zeichen der akzeleration der moderne, wollen einer gemeinsamen meditation unterzogen werden … auf ein neues im frühjahr 2020!
gerade hat es mich gejuckt …
„glück ist: sich kratzen können, wo es einen juckt.“ odgen nash
Kafka/Kelte, 2., 3. & 4. Einspruch
2. Einspruch
Er zieht dem Wildschwein den Plastikstreifen aus Maul, Schlund und Magen. M. Sch., Kelte, ruft: „Trubetzkoy“.
3. Einspruch
Sie erkannte in der Bäderarchitektur eine notwendige Zeitverzögerung, – „damit sich die Kurenden auch hier aus den leidenden Zeitbezügen freimachen können“. Er fand damit den Aufenthalt für beendenswert.
4. Einspruch
Er, keltend, setzte sich auf das Motorrad und dachte an den Dicken, in seiner orientalischen Heblichkeit, – der Kelte drehte am Gas, kuppelnd und schaltend, Geschwindigkeit gewinnend.